Bern

Bern hatte einst eine Befestigung um die ganze Stadt. Der Christoffelturm stand bis zu seinem Abbruch mitte des 19. Jahrhunderts dort, wo heute der Baldachin den berner Banhofsplatz überspannt. Mit der Erleb-AR App kann der Turm jetzt wieder an seinem ursprünglichen Platz betrachtet werden.

Christoffelturm und Figur

Das Ober- oder Christoffeltor war das westseitige Haupttor Berns. Ursprünglich ein nur 15 Meter hoher Mauerklotz wurde es 1467-70 auf 55 Meter Höhe aufgestockt und mit einem Spitzhelm versehen. Die Grabenmauer vor dem Turm war als Zwinger ausgebildet. Über den 20 Meter breiten Stadtgraben führte eine steinerne Bogenbrücke.

Der Turm war auf seiner Stadtseite mit einer spitzbogig schliessenden Nische versehen. Dort stand seit 1496 eine 10 Meter hohe Figur aus Lindenholz. Es handelte sich um einen heiligen Christophorus mit einem Christkind auf der Schulter und einem Baumstamm in der Hand. Der Heilige Christophorus galt im Mittelalter als Schutzpatron der Reisenden und sein Anblick beim Verlassen der Stadt verhiess eine glückliche Reise.

Die dritte Stadterweiterung, die Äussere oder Heilig-Geist-Neuenstadt, knüpfte ab 1344 an eine ältere Siedlung vor der Stadt an. Kern war ein um 1220 an der Ausfallstrasse nach Westen gegründetes Heilig-Geist-Spital. Die Erweiterung fand ihre Westgrenze an einem weiteren natürlichen Geländeeinschnitt. Dort entstand eine imposante, mehrteilige Befestigungsanlage.

Dabei war die innere Grabenmauer so weit hochgezogen, dass sie zu einer zweiten Befestigungsmauer wurde. Sowohl die Stadt- wie die innere Grabenmauer waren mit im Grundriss halbrunden Türmen verstärkt. Der Bereich zwischen den beiden Mauern diente als Rondenweg. Durch vier Turmtore konnte man die Stadt betreten. Copyright: Archäologischer Dienst des Kantons Bern – Armand Baeriswyl, 2002

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